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WARUM GAB ES DEN  HOLOCAUST?

Die Verfolgung und Vernichtung des jüdischen Volkes im 20. Jahrhundert sind nicht das erste historische Beispiel für Antisemitismus und auch leider nicht das letzte. Sacharja prophezeit dem Volk eine schlimmere Zeit, als man sich vorstellen kann (Sach 12-1 ). Etwa ein Drittel des gesamten jüdischen Volkes kam im Nationalsozialismus um. Sacharja prophezeit jedoch eine Zeit, in der zwei Drittel des Volkes umkommen
werden (Sach 13, 8). Warum?


Biblische Sicht auf die Grausamkeit in der Geschichte
Die Heilige Schrift äußert sich ziemlich eindeutig bezüglich der Ursache des Antisemitismus und des Holocausts: Es ist ein geistlicher Krieg. Wer nicht weiß, was das bedeutet, kann in den jüdischen Schriften, dem Tenach, nachlesen, welch hoher Stellenwert dem geistlichen Kampf zugemessen wird (Hiob 1-2, Sacharja 3, Daniel 10, sowie in anderen Stellen aus Altem und Neuem Testament, die weiter unten genannt werden). Ohne die persönliche Verantwortung des einzelnen zu schmälern, lehrt die Schrift, dass ein Teufel/Satan existiert (Hiob 1-2, Sach 3, usw.). Sie besagt,
dass Satan sich gegen Gott aufgelehnt hat. Er manipuliert, beeinfl usst und kontrolliert Menschen, die für ihn offen sind.

1. Satans Ziel: Gottes Platz einnehmen
Die Schrift besagt, dass Gottes Feind Satan (hebr. Gegner, Widersacher) einen aktiven Krieg gegen Gott führt. Und obwohl dies absolut hoffnungslos scheint, handelt Satan bösartig, um Gott eine Niederlage zuzufügen und Ihn vom Thron zu drängen (Jes 1 , 12-1 ).

2. Satans Plan: Gott als Lügner darstellen
Gott lügt nie (Tit 1, 2). Der Plan Satans ist, Gottes Verheißungen bezüglich des jüdischen Volkes und des jüdischen Messias zu zerstören, und damit Gott als Lügner darzustellen. Gott versprach, dass das jüdische Volk immer existieren würde: „So spricht der HERR, der die Sonne dem Tage zum Licht gibt und den Mond und die Sterne der Nacht zum Licht bestellt; der das Meer bewegt, dass seine Wellen brausen - HERR Zebaoth ist sein Name -: Wenn jemals diese Ordnungen vor mir ins Wanken kämen, spricht der HERR, so müsste auch das Geschlecht Israels aufhören, ein Volk zu sein vor mir ewiglich. So spricht der HERR: Wenn man den Himmel oben messen könnte und den Grund der Erde unten erforschen, dann würde ich auch verwerfen das ganze Geschlecht Israels für all das, was sie getan haben, spricht der HERR“ (Jer 31, 3 -37). Mit anderen Worten: Man müsste die ganze Welt vernichten, damit Israel als Volk Gottes aufhören würde zu existieren. Die Berufung Israels ist, Gottes Segen in die ganze Welt zu tragen (1.Mo 12, 3; 22, 18; Gal 3, 14). Der Messias, der Retter der Welt, kommt aus dem Volke Israel. Er ist auch derjenige, der den Satan endgültig vernichten wird.

3. Satans Werk: das jüdische Volk vernichten
Satan versucht, die Juden als Volk zu vernichten und verwendet dafür zwei Strategien:

a) die Juden physisch auslöschen
Die erste und offensichtliche Strategie wird im Psalm 83, 3- beschrieben: „...und die dich hassen, erheben das Haupt [...] und halten Rat wider die, die bei dir sich bergen. Sie sprechen: Kommt und lasst uns sie als Nation vertilgen, dass nicht mehr gedacht werde des Namens Israel!“ Oder anders formuliert: „Lasst uns die Juden vernichten und beweisen, dass Gott ein Lügner ist“. Denn wenn Gottes Verheißung, Sein erwähltes Volk zu bewahren, zunichte geworden ist, dann wird auch jede andere Verheißung und Offenbarung unglaubwürdig. Und wenn Satan es schaffen würde, Israel als Volk zu vernichten, würde er damit beweisen, dass er mächtiger ist als Gott. Zur Verwirklichung seines Ziels benutzt Satan diejenigen Menschen, die uns aus der Geschichte als Antisemiten bekannt sind: den ägyptischen Pharao, Haman (aus dem Buch Esther), Hitler. Und obwohl diese lediglich eine Waffe Satans waren, tragen sie dennoch dafür die Verantwortung. Wir alle sind verantwortlich für unsere Entscheidungen und Taten, unabhängig davon, von wem wir beeinflusst wurden.

b) die Juden an ihrer Glaubensausübung hindern
Die zweite Strategie läuft eher im Verborgenen ab: Satan will dafür sorgen, dass die jüdische Identität von allen Menschen, sogar von den Juden selbst, als etwas Unbedeutendes oder sogar Verachtenswertes angesehen wird. Würden die Juden ihre Identität verlieren, sich assimilieren, würde Israel als Volk vor Gottes Angesicht nicht mehr existieren. In jeder Generation unseres Volkes gab es Menschen, die keine Juden sein wollten. Ein gutes Beispiel ist die Verbreitung des Hellenismus in Judäa zu Beginn des 2. Jahrhunderts v. Chr. Um besser in die heidnische Welt zu passen, ließen einige Juden damals auf chirurgischem Wege die Spuren ihrer Beschneidung beseitigen. Was es heißt, Jude zu sein, ist heute so schwer zu verstehen, dass viele Juden sich nicht mit ihrem ethnischen Erbe auseinandersetzen wollen.

Noch viel bedauernswerter ist, dass es auch unter den Juden, die an Jeschua glauben, solche gibt, die ihre jüdische Zugehörigkeit nicht wertschätzen. Einige von ihnen haben ihrer Zugehörigkeit zum jüdischen Volk auch früher, als sie noch nicht an Jeschua glaubten, keinen Wert beigemessen. Doch manchen an Jeschua gläubige Juden wurde eingeredet, dass sie als Nachfolger Jesu keine Juden mehr seien. In jedem Fall helfen gläubige Juden, die sich nicht mit ihrem Volk identifizieren, Satan bei der Verwirklichung seines Plans das jüdische Volk als Ganzes seiner Existenz zu berauben. Indem gläubige Juden so handeln, lassen sie den Glauben an Jeschua in den Augen der jüdischen Gemeinde abstoßend erscheinen und stellen somit auch unbewusst die Verheißung Gottes, das jüdische Volk zu bewahren, in Frage! (s. Jer 31, 36) Im Lichte des Neuen Testaments ist es erstaunlich, dass sich manche an Jeschua gläubige Juden nicht für Juden halten.
Paulus war ein Bote für die Heiden und er wusste, dass sein Geständnis, er sei Jude, ein Zeugnis von Gottes Treue war: „Hat Gott etwa sein Volk verstoßen?“ (Röm 11, 1). Konnte der Verstoß der Juden die Frohe Botschaft Jeschuas sein, die Paulus den Heiden predigte? Er selbst antwortet: „Das ist ausgeschlossen! Denn auch ich bin ein Israelit aus der Nachkommenschaft Abrahams, vom Stamm Benjamin. Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er vorher erkannt hat“ (Röm 11, 1-2). Jeder gläubige Jude, der von sich sagt, er sei Israelit oder Jude (und nicht ehemaliger Jude), bezeugt, genau wie Paulus, dass Gott Sein Volk bewahrt. Gott ist treu. Jeschua ist die Hoffnung Israels, nicht dessen Vernichter!
Gläubige Juden, die vom gnadenlosen geistlichen Krieg wissen, sind verantwortlich für die Wahrung ihrer jüdischen Zugehörigkeit, die als Beweis für Gottes Treue dient. Neben dieser Verantwortung haben sie die Freiheit, ihre jüdische Zugehörigkeit auszuleben. Unser Leben soll demonstrieren: „Am Yisrael Chai b’Jeschua Ha’Maschiach – das Volk Gottes lebt in Jeschua dem Messias!“ Vor allem, wenn wir wissen, welcheRolle Jeschua in diesem geistlichen Krieg spielt.

4. Der Sieger über Satan ist der jüdische Messias!
Gott hat versprochen, dass der Messias Israels auch der Erlöser der Menschheit sein wird. Er wird Satan vernichten (1.Mo 3, 1). Satan versucht:

a) das Kommen des Messias zu verhindern
Satan muss das Kommen des Messias verhindern, um Ihn an der Erfüllung Seiner Mission zu hindern. Die Heilige Schrift berichtet von Satans ausgeklügelten Attacken, die stattfanden, nachdem verheißen wurde, dass der Erlöser durch das jüdische Volk kommen werde (1.Mo 12, 3; 22, 18; 49, 10; Jes 11, 10; 49, 5-7; usw.). Dies erklärt auch den offensichtlichen Antisemitismus, der im Alten Testament beschrieben wird (Pharao, Haman, usw.).
In der Tat würde solch ein Erfolg Satan einen doppelten Vorteil bringen: Gottes Plan für das Kommen des Messias aus den Juden wäre zerstört und Gott selbst würde als Lügner dastehen. Denn Gott hat nicht nur versprochen, dass Er das jüdische Volk bewahrt (Jer 31, 3 -37), sondern auch, dass der Messias aus dem jüdischen Volk in diese Welt kommt (Micha 5, 1; Jes 7, 14; 49, 5-7; usw.). Doch der Messias wurde bereits geboren, ist für unsere Sünden gestorben und ist von den Toten auferstanden. Gott sei Dank! Das heißt, wir wissen, dass Satan eine Niederlage erlitten hat. Aber wenn Satan verloren hat, warum existiert der Antisemitismus jetzt, nach der Auferstehung des Messias, immer noch?
Heute geht „der Teufel [...] umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge“ (1.Petr , 8). Wenn der Messias auf die Erde zurückkehrt, um das Reich Davids wieder aufzurichten, wird Er Satan für tausend Jahre fesseln (Offb 20, 3). Danach wird Satan auf ewig „in den Feuer- und Schwefelsee geworfen“ (Offb 20, 10)!

Das Überleben des jüdischen Volkes hat eine zentrale Bedeutung für alle kommenden Ereignisse und den Sieg Gottes, weil die Rückkehr des Herrn eng mit der Bekehrung Israels zusammenhängt. Deshalb sagte Jeschua zu Seinem Volk: „Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: ‚Baruch Haba B’Schem Adonai - Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!“ (Mt 23, 39).

Jeschua kommt erst zurück, um auf dem Thron Davids zu regieren und um den Widersacher Satan zu stürzen, wenn das jüdische Volk Ihn als König anerkennt. So hatte auch David nur über Israel geherrscht und seine Feinde besiegt, weil das Volk ihn als seinen König anerkannt hatte (2.Sam , 1- ).
Petrus wiederholt diesen Gedanken, als er sich an das jüdische Volk wendet:
„So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden, damit die Zeit der Erquickung komme von dem Angesicht des Herrn und er den sende, der euch zuvor zum Messias bestimmt ist: Jeschua. Ihn muss der Himmel aufnehmen bis zu der Zeit, in der alles wiedergebracht wird, wovon Gott geredet hat...“ (Apg 3, 19-21). Die Wiederkunft Jeschuas, der alles wieder aufrichten und Satan stürzen wird („Zeit der Erquickung“), hängt von der Buße und Bekehrung Israels ab.

b) das zweite Kommen des Messias zu verhindern
Aus all den genannten Gründen versucht Satan, das zweite Kommen des Messias zu verhindern. Deshalb tut er alles Mögliche, um das Volk Israel zu vernichten. Dafür versucht er, den Glauben an Jeschua fremd und abscheulich darzustellen, damit kein einziger Jude, der sich selbst und seine Religion achtet, sich Jeschua anvertrauen und zu ihm bekehren will. Damit lässt sich auch erklären, warum nur wenige christliche Gemeinden versuchen, die Frohe Botschaft dem Volk Israel zu bringen. Es ist nur bedauerlich, dass dies dazu führt, Satans Pläne in der heutigen Zeit voranzubringen, nämlich das jüdische Volk in Unkenntnis ihres Messiasses zu lassen, damit dieser nicht wiederkommen kann.

Warum gab es den Holocaust? Weil er Teil eines geistlichen Krieges ist. Deshalb kämpfe jeder Mensch Gottes „den guten Kampf des Glaubens“! (1.Tim 6, 12) Diesbezüglich rufe ich alle Gläubigen dazu auf, in den Gottesdiensten des Holocausts zu gedenken, um Frieden für Jerusalem zu bitten (Ps 122, 6) und alles Mögliche zu tun, um die Liebe des Messias zu dem jüdischen Volk zu offenbaren. Ich rufe alle Juden dazu auf, Juden zu sein und den allergrößten jüdischen Segen anzunehmen – Jeschua den Messias. Auf dass Israel sage: „Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!

Sam Nadler